Bericht über den Prozeß gegen Andreas Röhler und den 24. Verhandlungstag im Prozeß gegen Horst Mahler, Dr. Reinhold Oberlercher und Uwe Meenen am 23. August 2004 vor dem Landgericht in Berlin Moabit

Von Peter Töpfer

Die Verhandlung gegen Andreas Röhler wegen Volksverhetzung durch „versachlichende Wortwahl“ im Zusammenhang mit Jüdischem (siehe Der Rückwärts vom 17. August 2004) hat nicht stattgefunden. Der Termin war „aufgehoben“; gleiches gilt für den Termin am 30. August 2004.

Wir entschieden uns für trial hopping und gingen rüber zu Horst Mahler, gegen den ja genau zur gleichen Zeit im gleichen Gerichtsgebäude eine Verhandlung anberaumt war.

Zunächst wurden einige Informationen bezüglich eines psychiatrischen Gutachtens, dem sich Horst Mahler auf Veranlassung des Staatsanwalts Krüger zu unterziehen hat, und bezüglich eines „Parallelverfahrens“, in dem Horst Mahler offenbar ebenfalls auf „seelische Abartigkeit“ hin untersucht werden soll, zwischen Richter Faust, dem Angeklagten und Verteidiger RA Roeder ausgetauscht.

Bevor sich Horst Mahler weiter einlassen konnte, übte sich Staatsanwalt Krüger in Wortergreifung. Seit Monaten begehe Horst Mahler in jeder neuen Verhandlung „erhebliche Straftaten“, er lege ein „unglaubliches Verhalten“ an den Tag, und er müsse „endlich zur Raison gebracht werden“.

Er forderte, daß Horst Mahler wieder die geplante Einlassung vor Verlesung in Schriftform abgebe, damit er, Herr Krüger, diese auf zu befürchtende Straftaten prüfen könne. Sofort winkte Horst Mahler – nichts lieber als das! – mit einem Stapel Kopien in Richtung des Staatsanwaltes, den RA Roeder sogleich an das Gericht und Herrn Krüger verteilte.

Richter Faust blieb ruhig und gab Staatsanwalt Krüger nicht die geforderte eine Stunde Prüfungszeit, jedoch zehn Minuten; das müsse ausreichen.

Als die Verhandlung weiterging, sagte der Staatsanwalt kein einziges Wort. Offenbar ist ihm im Mahler’schen Schriftsatz doch nichts Kriminelles aufgefallen.

Dabei lag doch gerade angesichts der Sachlichkeit in Inhalt und Form der Einlassung der Verdacht äußerst nahe, daß Horst Mahler sich volksverhetzend betätigt.

Vielleicht will sich Staatsanwalt Krüger dann doch nicht dem Gelächter aussetzen, daß er die Bibel kriminalisiert.

Zum Beleg dafür, daß seine Judaismuskritik keinem kranken Hirn entspringt, zog Horst Mahler in seinem vorgetragenen Beweisantrag viele judenkritische Äußerungen anerkannter Persönlichkeiten heran. Dieser Beweisantrag ist komplett unter http://www.alsoattac.de/beweisantrag.mht nachzulesen. Aus diesem Text las Horst Mahler das VII. Kapitel vor.

Das dynamische Agieren der vielgestaltigen Gruppe JUdenheit basiere auf der Verheißung eines Heils; diese Verheißung wirke als Antrieb der Aktivitäten dieser Gruppe, „Antrieb“ im Sinne der Kybernetik. Die Kybernetik biete die Möglichkeit, das Phänomen JUdenheit und dessen kollektives Agieren zu verstehen. Die JUdenheit sei ein sich selbst steuerndes System, in dem man zwar Hierarchien differenzieren, aber keinen allwissenden Führer ausfindig machen kann. Die Einzelteile dieses Systems agieren durchaus nicht auf Kommando von etwa Weisen aus Zion oder nach einem Plan, sondern aus sich, freilich aus einer tief verwurzelten „Idee“ heraus. (Vgl. Frank-Rainer Wagner, Lob des Kybernetikers, http://www.piast2.de/lyrik)

Die Kybernetik erbringt tatsächlich viel tiefere Einsichten in Wirkmechanismen als beispielsweise die Konspirativik. Es muß allerdings angemerkt werden, daß sämtliche analytischen und beschreibenden Herangehensweisen keine Veränderung der Lage bewirken werden. Das kann allein die Wahrnehmung der Interessen und die daraus folgende Handlung. Um uns nicht zu schaden oder schaden zu lassen, brauchen wir im Grunde nur zu wissen, ob wir JUden sind oder nicht. Wir brauchen keine Analysen der JUdenheit, wie genau, komplex und realistisch diese auch immer ausfallen. Wenn ein nichtjüdischer Steuerzahler die jüdische Gemeinde, Mahnmale und Kontingentflüchtlinge finanziert, so trägt er dafür die Verantwortung. Die „höchstwirksamen Unterdrückungsstrategien der JUdenherrschaft“ laufen sofort ins Leere, sowie der Nichtjude wahrgenommen hat, daß er kein JUde ist und Interessen hat, die mindestens zum Teil von denen dieser oder jener JUden abweichen.

Intellektuelles bewirkt nie Veränderung, es sei denn, das Intellektuelle löst emotionale Reaktionen aus oder regt diese an. Doch dann kann man gleich auf kybernetische Analysen und alles Intellektuelle verzichten und sofort im Transkognitiven operieren, in dem man sich z.B. an den Rand einer Montagsdemo stellt und folgendes Gedicht rezitiert:

Donars-Tag

Werdet Ihr wohl schleunigst die Straße räumen?!
Schert Euch beiseite, Pack!
Deutsche Sklaven, zurück in den Staub!

Geistige Führer, Ihr dürft bleiben,
Euch lächerlich machen,
Hinterherrennen der Masse,
Ihr braucht sie, um Führer zu sein,
Biedert Euch weiter an, buhlt
Um die Gunst der Populasse.

Euer Herr, das bin ich, der Sozialschmarotzer.
Ich gehe weder für dich, Idiot, noch
Für sonst jemanden arbeiten. Du gehst
Für mich arbeiten. Und euren Herrn
Lege ich auch noch um, indem ich dich
Zur Weißglut treibe,
Den Hammer hinzuschmeißen
Oder den Stecker rauszuziehen.

Und nun den Proleten-Container genommen
und ab in die Sklaven-Platte,
in die Faultierfarm nach Marzahn!

Nicht montags, oh nein,
wir werden uns an einem
Tag des Donners treffen
Oder zu einem anderen
günstigen Zeitpunkt.
Denn wir kennen keinen „Urlaub“,
Lassen uns nichts erlauben. Kennen
Kein „Wochenende“ und keine Wochentage,
Keinen Kalender. Der Donars-Tag
Kann jeder Tag sein.
Wenn du was drauf hast,
Kommst du zu diesem Stelldichein,
Und wir sind das Volk.

Doch muß es weder Kybernetik noch Poetik sein, schon die Arithmetik zeigt, propagandistisch eingesetzt, erstaunliche Wirkung – „3 Millionen JUden im deutschen Herrschaftsbereich während des Zweiten Weltkrieges, 6 Millionen vergast, 4 Millionen Wiedergutmachungsanträge und 5 Millionen nach Israel“ –; probieren Sie’s mal.

Horst Mahler kam 10.00 Uhr – die Verhandlung war für eine Stunde anberaumt – just an das Ende des VII. Kapitels seines Beweisantrages, wo er aus der am 21. Mai 1998 vor Absolventen der Yeshiva-Universtität gehalten Grundsatzrede des JUden Stuart E. Eizenstat – damals US-Unterstaatssekretär für wirtschaftliche, geschäftliche und landwirtschaftliche Fragen – zitierte: „Mit weniger als drei Prozent der Bevölkerung zum Ende dieses Jahrhunderts ist das Niveau der jüdischen Teilnahme an der Führung im Bereich der Künste, der Wissenschaft, des Geschäftslebens, der Finanzen, der Politik und der Regierung in den Vereinigten Staaten kurzerhand ausgedrückt verblüffend. Wenn das Volk von Israel zum ersten Mal seit der Zerstörung des Zweiten Tempels reale Macht darstellt, die von JUden ausgeübt wird, so haben die JUden in Amerika realen Einfluß, ungleich dem in anderen Ländern der Diaspora, und sie benutzen dies in einer konstruktiven und positiven Art und Weise.“

Horst Mahler gibt für dieses Zitates folgende Fundstelle an: Ivan Denes, Wer und Was ist die „Ostküste“ des Dr. Helmut Kohl? – Jüdische Organisationen in den USA, Oberbaum-Verlag, Berlin 2000, S. 14

Aus der Feder Ivan Denes’ stammt übrigens (neben Romanen und Übersetzungen von Hermann-Hesse-Romanen ins Rumänische) das Buch „Problemdenken und Systemdenken“ (Berlin 1976), und sicher hätte Ivan Denes’ – nicht nur als Problem- und Systemdenker, obendrein auch als JUde – einiges zur Analyse jüdischen Wirkens zu sagen (womöglich als Zeuge oder gar Gutachter bei Gericht).

Doch geht auch ohne kybernetische Analyse aus dem Eizenstat-Zitat einigermaßen deutlich hervor, daß es zunächst und überhaupt erst einmal eine irgendwie geartete jüdische Gruppe, die ihre Interessen wahrzunehmen und nach diesen zu handeln scheint, gibt. Allein in dieser Feststellung und der Durchsetzung dieses elementaren Wissens läge angesichts des Verdummungsgrades der OMF-Population bereits ein aufklärerischer Akt in der Dimension Speer’scher Lichtsäulen.

Der geniale Karl Nagel hat mal einen Artikel geschrieben mit der Überschrift „Es gibt Juden“ (o.s.ä.). Daraufhin ging prompt ein Sturm der Entrüstung los, Nagel sei Antisemit usw.

Abgesehen davon, daß die JUden zunächst der Bevölkerung mitteilen sollten, daß es sie gibt, sollte doch der Tag nicht mehr fern sein, wo JUden angesichts der Masse an sorgfältig herbeigebrachten Belegen für jenen Antrieb aus Verheißung des Heils und der Herrschaft, die von Horst Mahler sachlich vorgetragen werden, selbst zu gründlichen Revisionen jüdischer Positionen übergehen. In beidem nicht das eigene Interesse der JUden zu sehen, fällt schwer. Oder sind nicht nur die Gojim, sondern auch die JUden völlig verblödet? Wieso gibt es keinen einzigen JUden, der versucht, Staatsanwälte „zur Raison zu bringen“, wenn diese Sachlichkeit in bezug auf JÜdisches kriminalisieren?

Sicher: Besagte Belege sind alle uralt und spielen heute überhaupt keine Rolle mehr… Das heutige JUdentum hat mit dem antiken kaum noch etwas gemein…

Dann stellt sich allerdings die Frage, warum religiöser Unterricht von Kleinstkindern und Tora-Studium in der jüdischen Gemeinde so überaus erfolgreich sind und sich größter Beliebtheit erfreuen. Ob da nicht doch auch etwas Treibstoff im Sinne der Kybernetik getankt wird?

Nächste Verhandlung gegen Horst Mahler: 30. August 2004, Saal B129.

Verhandlung gegen Rolf Winkler, Mitgründer des „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust’ Verfolgten“, wegen "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener": 6. September 2004, 13.00 Uhr, Landgericht Schwerin, Demmlerplatz 1-2, Saal 122.